deutscher Schriftsteller; Veröffentl. u. a.: "Korsakoff", "Das letzte Opfer", "Die verlorenen Söhne" (Romane); "Die deutsche Passion" (Trilogie; Auswertung seiner sibir. Tagebücher)
* 23. April 1898 Kiel
† 17. Dezember 1981 Gmund/Tegernsee
Wirken
Edwin Erich Dwinger war der Sohn eines Seeoffiziers, der aus Schleswig-Holstein stammte. Seine Mutter dagegen war russischer Abstammung. Durch sie beherrschte er schon als Gymnasiast die russische Sprache, was ihm später von großem Nutzen war. Zu seinen Vorfahren gehörte Dwinger von Königshofen, im 15. Jahrhundert Verfasser des ersten deutsch-lateinischen Wörterbuchs.
D. besuchte eine Oberrealschule, später nach dem Krieg die Universität Tübingen. Als der Erste Weltkrieg ausbrach meldete der Sechzehnjährige sich freiwillig zu den Dragonern. Als Fähnrich fiel er schon im Aug. 1915 schwer verwundet in russische Gefangenschaft und wurde mit einem Gefangenentransport bis Irkutsk und schließlich bis Ostsibirien verschickt. 1918 gelang es D. aus dem Gefangenenlager im sibirischen Osten zu entkommen und sich durch die Mongolei durchzuschlagen, wobei er zwischen die Rote und die Weiße Armee geriet. Er mußte auf der Seite der Weißen Armee Koltschaks im Bürgerkrieg mitkämpfen und mitfliehen und wurde erneut gefangengenommen. Er entfloh abermals. 1921 erreichte er schließlich die Heimat und ließ sich in Tanneck bei Weiler ...